Gold im Harz

Johann Ludwig Carl Zinken wurde am 13. Juni 1791 in Seesen geboren. Nach dem Besuch der "Jacobsonschule" ging der junge Zinken auf das Gymnasium nach Holzminden. Er interessierte sich zu dieser Zeit schon für Naturwissenschaften.
Die nächste Station war Clausthal, um das Berg- und Hüttenwesen zu erlernen. Gleich-
zeitig war er als Eleve in Lauterberg auf der
"Königshütte" tätig. Als nächstes studierte Johann Ludwig Carl Zinken auf der Bergschule von Clausthal das Berg- und Hüttenwesen.
Nach Abschluß dieses Studiums ging er als Hüttenbeamter in das Königreich Westfalen. Das wurde seiner Zeit vom Bruder "Napoleons I.", Jerome, regiert. Nach dem "Napoleon I." untergegangen war, übernahmen die "Welfen" wieder die Herrschaft. Dazu gehörte auch Blankenburg. Hier war Johann Ludwig Carl Zinken als Bergrevisor tätig. Er arbeitete gewissenhaft, erforschte die Mineralien des Harzes und veröffentlichte erste Schriften und hatte einen regen Gedankenaustausch mit anderen führenden Mineralogen.
Auf Zinkens Erfolg und fachliche Kompetenz wurde der "Herzog von Anhalt-Bernburg" aufmerksam und warb ihn ab. Zinken bekam 1820 die Stelle des Bergrat. Er übernahm die Leitung der "Anhalt-Bernburgischen Berg- und Hüttenwerke". Der Fürst beabsichtigte auch eine Mineraliensammlung anzulegen. Zinken war auch dafür der richtige Mann.

Bild:MZ v. 20.2.12
Johann Ludwig Carl Zinken sorgte für einen Aufschwung im Anhal-
tischen Berg- und Hütten-
wesen. Die Hütte in Mäg-
desprung profitierte besonders davon.

Mägdesprung
Ausgiebige Forschungen führten zu seinem Werk "Der östliche harz, mineralogisch und bergmännisch betrachtet". Dazu erstellte er eine goegnostische Karte. Die repräsentative Mineraliensammlung Zinkens ist heute noch im Schloss Bernburg zu sehen.
Johann Ludwig Carl Zinken stellte nicht nur fest, dass es bekannte Mineralien auch in Anhalt gab, er fand auch ein bisher unbekanntes. In der "Graf Jost-Christian-Zeche" bei Wolfsberg entdeckte er, das von "Gustav Rose"dann beschriebene und nach dem Entecker benannte, "Zinkenit" . Besondere Begehr-
lichkeiten rief natürlich der Fund von Gold hervor. Es wurde in geringen Mengen im Revier Tilkerode gefunden.
Im Alter war Johann Ludwig Carl Zinken Ministerialrat für das gesamte Berg- und Hütten-
wesen von Anhalt-Bernburg.
Er starb am 19. März 1862 in Bernburg. Seine Grabstelle ging bei der Umgestaltung des Friedhofs zum Stadtpark 1974 verloren.